Legenden

Die Legende des Karl-Heinz Gringo alias „Pabbedeggelschorsch“

Karl-Heinz Gringo wurde im kleinen Wallaudolid kurz hinner Quetsche-Mombach geboren. Zu seiner Geburt kamen die drei Handballweisen aus dem Bezirk OHG Lohfink, Flocke und Greiner und brachten dem Knaben einen Ball mit Pumpe, ein Töpfchen Harz und ein Trainigslaibchen. Besonders zu bemerken ist das der Stammbaum von Karl-Heinz Gringo bis auf Don Quixote zurück zu verfolgen ist, der auf seinen Reisen bis hinner Quetsche-Mombach kam. Es wird gemunkelt, dass die weibliche Linie einer gewissen Lassmiranda De’Sevilla zuzuschreiben ist.

Das erste Wort das dem Knaben über die Lippen kam war Ball. So wechselte er sofort von der Krabbelgruppe, zu den Bambini Handballern der HSG Wallaudolid. Es geschah ein kometenhafter Aufstieg. Karl-Heinz wurde sofort nach dem 1. Training in die Bambini Hessenauswahl berufen, in der er bereits nach einem viertel Jahr als Spielertrainer agierte. Er durchlief alle Jugendmannschaften, wobei er jeweils eine Jugend übersprang so kam er zum Beispiel von der C-Jugend direkt in die A-Jugend. Im Alter von 14 Jahren führte er die Herrenmannschaft von Wallaudolid in die 1. Bundesliga. Dies ging allerdings nur mit einem alten Trick dem sich viele Bürger aus Wallaudolid bedienten, den das genaue Alter von Karl-Heinz konnte nie ermittelt werden. Es wurden nämlich nur bis Quetsche-Mombach Geburtsurkunden ausgestellt, hinner Quetsche-Mombach waren und sind bis heute solche Dokumente völlig unbekannt.

Der Aufstieg von Karl-Heinz war nicht mehr zu stoppen. Er wurde zum Idol seiner Zeit und wird bis heute als der größte Star seiner Epoche verehrt. Das Jugendmagazin Bravo widmete ihm den ersten Starschnitt in der Geschichte der Zeitschrift. Danach folgten mit eher mäßigem Erfolg Elvis, John Lennon und Franz Beckenbauer.

Der Höhepunkt seiner Karriere war aber ohne Zweifel das Europapokal-Endspiel gegen den VFL Gummersbach in der alt ehrwürdigen Stadthalle. Bei diesem Spiel düpierte er mehrfach Heiner Brand und Kurt Klühspies gleichzeitig. Der gefürchtete und von ihm perfektionierte Seitfallknickwurf sowie der berühmt berüchtigte „Doppelte Tunnler“, bei dem zuerst der gegnerische Abwehrspieler und danach der Goalmann durch die Beine überwunden wurden, sind nur zwei ausgewählte Beispiele seiner überragenden und nie mehr dagewesenen Spielerqualität.

Auch mehrere grobe Fouls konnten ihn nicht stoppen. Er erzielte in diesem Endspiel 21 Tore, davon fünf mit links. Nach dem dritten Tor erlitt er eine Knochenabsplitterung in einem Rotationskörper der Schulter, allerdings kannte man zu dieser Zeit noch keine Rotationskörper. Zu dieser Zeit waren solche Verletzungen noch völlig unbekannt und so hat Karl-Heinz einfach weitergespielt. Röntgenbilder wurden damals übrigens noch mit einer Taschenlampe und einer Polaroidkamera gemacht.

Nach diesem Spiel verlor Karl-Heinz komplett seine Motivation, er brauchte nämlich Gegner und keine Opfer. Er fiel in tiefe Depressionen und machte sich Vorwürfe, das keiner auf dieser Welt gut genug sei um gegen ihn zu spielen. Um ehrlich zu sein es wollte auch niemand mehr gegen ihn spielen, denn der Sieger war klar. Er hängte seine Handballschuhe an den Nagel und machte seine zweite Karriere als Pabbedeggelschorsch. Diesen zweifelhaften Ruf erwarb sich Karl-Heinz, als Werbefigur
für den Bierdeckelhersteller Ackelmann. Er wurde gezwungen stets ein übergroßes Kostüm in Form eines Bierdeckels zu tragen. Zum Glück wurde unser Karl-Heinz einige Jahre später von einem erfolglosen Boxer abgelöst.

Nun stand er da reich, berühmt, berüchtigt aber arbeitslos. Er schloss sich der Arbeiterbewegung an und emigrierte nach Kuba. Auf Kuba absolvierte er innerhalb von zwei Wochen eine Ausbildung zum Masseur des olympischen Damen Kugelstoß Teams. Dort verliebte sich Karl-Heinz in eine schwarze Karibik Perle. Endlich eine Frau, die ihm gewachsen war. Doch das Glück währte nicht lange. Karl-Heinz hatte immer öfter Verletzungspech beim zwischenmenschlichen Zweikampf und die Dame brannte mit einem japanischen Sumoringer durch.

Karl-Heinz war enttäuscht und wand Kuba den Rücken zu. Er schwamm von der Schweinebucht aus in die USA. Dort lebte er einige Jahre als Eremit in der kalifornischen Wüste. Es war eine sehr traurige Zeit Karl-Heinz verlor seinen gesamten Wortschatz und machte eine beängstigende Rückentwicklung zum Kleinkind.

Und plötzlich geschah das Wunder, Karl-Heinz hatte seinen Geist so rückentwickelt das er nur noch an eines denken konnte, nämlich sein erstes Wort „Ball“. Er erinnerte sich an seine Geburt, die drei Handballweisen und die Bambini Hessenauswahl. Er beschloss sein Leben auf Papier zu bannen und schrieb seine Biografie „…….un für was, für Badeschlappe.“ Da nach veröffentlichte er noch die großen Handballbücher „der Ball dein Freund und Feind“, „gib mir den Ball ich hab eine Idee“ und speziell für gezielte Abwehrschulung „wer an mir vorbei wollte war selber schuld“.

Leider war der Absatz in den USA eher mäßig, also heuerte er auf einem Containerschiff an und kehrte Heim ins gute alte Deutschland. In Dietzenbach fand er seine neue Heimat und ist heute technischer Direktor der männlichen F2-Jugend. Noch heute bekommt er Fanpost aus aller Wert und er wird ein nie vergessener Star bleiben. Der internationale Handballverband hat schon laut darüber nachgedacht den Handball Weltpokal in „Karl-Heinz Gringo-Trophäe“ um zu benennen.